Photovoltaik- Erfahrungen

Es ist soweit, das Photovoltaikprojekt wird nach umfangreicher Recherche und Berechnung (siehe 8. Wirtschaftlichkeit)  in Angriff genommen. Und ein umfangreiches innerfamiliäres Konjukturprogramm stellte das ganze auf solide finanzielle Füße, Danke hierfür :-)

Und eine Betrachtung zur Nordausrichtung der Module, die erstaunlicherweise sinnvoll sein kann (und in meinem Fall auch ist), gibts auch unter 8. Wirtschaftlichkeit  unter - Meine Entscheidungen stehen fest.   ganz unten im Post.


Vorbereitung

Die Frage nach der Wirtschaftlichkeit wurde ja schon erörtert.
Es geht also zum Stand 2015 darum, erzeugte Energie zuerst selbst zu verbrauchen und dann Überschüße einzuspeisen.

Nach Steuerrecht bin ich dann Kleinunternehmer und entnehme meinem Betrieb beim Eigenverbrauch eine Sachleistung. Diese sind zu versteuern.
Auch kann ich als Unternehmer nicht mehr die Leistungen eines Lohnhilfevereins in Anspruch nehmen!

Eckdaten:
Also kostet mich der Eigenverbrauch pro kWh ca 7 Cent Steuer und EEG- Umlage.
Wobei ich unter die Bagatellegrenze falle? Ich werde sehen....
Ich zahle zZ 27 Cent pro kWh Verbrauch.
Und bekomme für die nächsten 20 Jahre 12,31 Cent Einspeisevergütung.

Nach einem wertvollen Fund im Internet läst sich die Prognose der Solarfirma mit Echtdaten bestätigen: https://www.sunnyportal.de/Templates/PublicPagesPlantList.aspx
Hier habe ich einfach aus meiner Umgebung mit ähnlicher Dachneigung die Solarerträge mehrerer Jahre verglichen und festgestellt, das im Durchschnitt die Anlagenleistung KWp mal Faktor 1.000 die Jahresertragsleistung ergibt. Dieses Jahr mit den vielen Wolken und Regen wird es definitiv weniger.


Und so sieht eine erste Kalkulation aus:




Meine Stromkosten von nur noch 626€ werden minimiert durch die Einspeisevergütung von 482€.
Allerdings muss ich noch die Steuer auf den Eigenverbrauch von 117€ zahlen.
Also sollte ich pro Jahr ca 800 € an Stromkosten einsparen.
Das ist mal eine Ansage!
Mal schauen ob sich das so bewahrheitet.
Und ob uns es gelingt, den Eigenverbrauchsanteil durch bewustes Verhalten zu steigern, denn das bringt den größten Gewinn.


Erste Vorabangebote wurden im Juli 2015 eingeholt.
Da stellte sich heraus, das so einige Solarbauer zu ihren ursprünglichen Kerngeschäft zurückgekehrt waren (Sanitär und was nicht alles!) und keine Solaranlagen mehr verbauen. Die Spreu hat sich also vom Weizen getrennt. Ich kann also jetzt eher davon ausgehen, das die verbliebenen Solarteure ihr Geschäft verstehen und langlebige Anlagen verbauen. Am Ende blieben 3 Angebote übrig. Von 8 bis 12 Tausen Euro für gleichwertige Anlagen 6,12 bis 6,75 KWp.

Was ich zu diesen Zeitpunkt erst erfahren habe:
http://www.sma-sunny.com/wirkleistungsbegrenzung-mit-grips-wie-die-70-abregelung-sogar-spas-macht/
Seit Anfang 2013 müssen neue PV-Anlagen am Einspeisemanagement teilnehmen, was mit hohen Kosten für einen Rundsteuerempfänger und die entsprechende Elektronik verbunden ist. Wer nicht am Einspeisemanagement teilnehmen will, muss die Leistung der PV-Anlage auf 70% der Generatorleistung am Netzanschlusspunkt begrenzen.

Die 70%- ige Begrenzung ist die billigste und gängiste Praxis und so wird es auch bei mir gemacht.
Es wird einfach ein 4,5 kW Wechselrichter an die 6 kW Solarmodule gekoppelt.
Das heist, das von den 6,75 kWp Anlagen max  4,7 kWp Höchstleistung ins Netz eingespeist werden darf. Da diese Höchstleistung über 70 % aber nicht so oft und nur Mittags im Sommer max 3 h erreicht wird, ist das kein Problem. Die Praxis sollte später das bestätigen....
Nachtrag 21.4.17: (tatsächlich hätte zwischen Juni bis Oktober (im November bis Dezember kommt man nicht an die Wirkleistungsbegrenzung heran) nur 20 mal diese Höchstleistung abgerufen werden können, also grob gerechnet 3h * 1kWmehr mal 20 Tage = max. 60 kWh -> mal 12.31 Cent= 7,28 € im halben Jahr , die durch die Wirkleistungsbegrenzung nicht abgerufen werden können)

Im Nachhinein stellte sich heraus, das ich einen neuen Zählerschrank unbedingt brauche und so die Angebote dann 10,11 und 12 Tausend Euro Brutto, also incl. Mwst, betragen.
Wobei der "Platzhirsch", also der mit der meisten regionalen Werbung, der teuerste war.

Ich / wir entschieden uns dann für die goldenen Mitte, ein besseres Gefühl, intensive Beratung, Firma vor Ort (na ja, 60 km) und schlicht und ergreifend Sympatie gaben insgesammt den Ausschlag. Und durch die richtige Empfehlung des Gerüstbauers hat der Mehraufwand zum billigsten Angebot sich wieder eingespielt! Also alles richtig gemacht.....

Was muß beachtet werden:

- vor der Installation beim Netzbetreiber die Anlage melden, hat er triftige Gründe diese abzulehnen, darfst Du keine PV- Anlage installieren. Ich habe meinen Solarbauer das machen lassen.

- Du wirst Kleinunternehmer, also mußt Du dich beim Finanzamt mit dem "Fragebogen zur steuerlichen Erfassung" auseinandersetzen. Du bekommst für Deinen Betrieb eine neue Steuernummer. Zu finden unter Elster.
Kläre vorher, ob Du auf die Kleinunternehmerregelung verzichten möchtest.
Du mußt dann jeden Monat eine Umsatzsteuererklärung abgeben, kannst dafür die Mehrwertsteuer Deiner PV- Anlage und aller Entstehungskosten, die für den Betrieb notwendig sind, zurückbekommen. Wenn Du Dir unsicher bist, suche in jeden Fall einen Steuerberater auf, denn Du darfst auch nicht mehr von einem Lohsteuerhilfeverein beraten werden!  
Ich bekam dann noch Post von meinem Finanzamt und muste Rechnung der PV-Anlage, Mitteilung des Netzbetreibers und einige Angaben zur Anlage zurückschicken.
Da die Rechnung erst nach Inbetriebnahme kommt, dauerte das also.

- Direkt nach Installation der Anlage diese bei der Bundesnetzagentur anmelden, das geht online.
Ohne diese Meldung ( die AO- Nummer) ist der Netzbetreiber nicht verpflichtet die Einspeisevergütung nach EEG zu zahlen.

- jetzt muß die Anlage nur noch ans Netz, ein neuer Zähler installiert werden und durch den Netzbetreiber freigegeben werden. Dem Mitarbeiter des Netzbetreibers am besten schon die Anmeldebestätigung der Bundesnetzagentur vorlegen. Leider dauert das sehr unterschiedlich, bis die Anlage ans Netz geht. Per Gesetz ist der Netzbetreiber innerhalb von 8 Wochen verpflichtet, die Anträge zu bearbeiten.


Dach


Aaaaaaber:
Auf dem Haus sind noch Wellzementplatten aus den 60- igern. Ich kann beruhigt davon ausgehen, das dort Asbest enthalten ist. Ein Verbauen der Solaranlage wäre hier nicht gestattet. Höchstens wenn ich es selber mache (ist zwar auch nicht gestattet aber wo kein Kläger auch kein Richter). Aber ich habe schon Risse in den Platten, die Oberfläche ist schon verwittert und ich erwarte innerhalb der nächsten 10 - 15 Jahre die Notwendigkeit, das Dach zu erneuern. Und ob bei der Montage bzw betreten des Daches nicht doch die eine oder andere Platte kaputt gegangen wäre stand auch nicht fest (eine Platte ist beim Abbau tatsächlich "zerbrösselt"). Also macht es mehrfach Sinn erst Geld für eine neue Dachhaut in die Hand zu nehmen.

Das Angebot des örtlichen Dachdeckers lies auch in der billigsten Variante das Projekt Photovoltaik finanziell scheitern. Ca 25 Tausen Euro für das komplette Dach (140 qm). Ähm, ich habe nur 17 Tausend zur Verfügung, damit sollte aber auch die PV- Anlage mit finanziert werden.

Da ich an der Dachkonstruktion nichts ändern wollte und mußte, ein Ausbau auf Grund der Höhe von 1,80 nicht möglich ist und das Gebälk nicht verbogen ist und trocken und auch sonst i.O. ist, braucht ich eigentlich nur eine neue Dachhaut. Kann doch nicht so schwer sein!
Also Asbest runter und neue Zementfaserplatte drauf. Punkt!

Ich liebe das Internet, richtig benutzt und auch die gefundenen Beiträge kritisch hinterfragt, bekommt man eigentlich alle Infos die man so braucht.
Offenbar scheint die Lebenszeit der neuen Platten nicht so hoch zu sein.....

Am Ende bin ich bei einer Platte gelandet, die Permapan heist.
Das ist eine Sandwichplatte aus Stahlblech (gibt es auch in Alu, aber teurer) und einem Isolierkern aus Polyurethan (PUR).
In Ziegeloptik. So sieht das Dach nach echten Ziegeldach aus! Ich habe die isolierte Variante gewählt, da ich bei Regen die Befürchtung des hörbaren "Trommelfeuers" hatte, der Dachboden sich nicht so aufheizt und auch die Gefahr von Tauwasser an der Unterseite der Platte (durch starke Temperaturwechsel) gebannt ist.

Ich brauche vorerst mal nur die Südseite meines Daches neu ausstatten um mein Photovoltaikprojekt umzusetzen. Und die gesparten Euronen im Stromverbrauch durch die PV- Anlage refinanzieren die Nordseite meines Daches. So macht BWL wieder Spaß!

Was brauche ich?
Länge (Regennrinne bis First) 5,8 m, Dachbreite  ca 12,8 m.
40 mm Dämmung ist die kleinste Dämmung.
Die Platten sind 1 m breit und wiegen ca 60 Kg in der Länge 6 m.!
Per Hand selbst verlegen wird so nichts.
So werden es 2 Platten überlappend a 30 Kg.
Also brauche ich:
24 Platten 2,9m lang
7 Firstbleche
2 mal (einmal recht und links) 3 Ortgangbleche als Dachabschluß
7 mal Traufbleche um Regenwasser in die Regenrinne zu leiten
ca 300 Befestigungsschrauben für die Hochsicke
ca 200 kleine Befestigunsschrauben für die Bleche und Überlappungen

machte zusammen incl. Anlieferung 4 Tausen Euro.
Auf die Lieferbedingungen achten! Die sind immer bis Bordsteinkannte bzw Baustelle, abladen ist selbst zu organisieren. Ich habe vor der Bestellung vereinbart ( und bezahlt), das ein Liefer-LKW mit Bordkran und abladen Seitens des Fahrers Bedingung für die Bestellung ist.
Am Liefertag war ich daheim um die Ware in Empfang zu nehmen.
Und hier offebarte der Fahrer mir, das sein Kran kaputt sei......
Kann alles passieren, jammern nützt nix, also zu zweit alles per Hand abladen. Ich habe dann ganz selbstverständlich das Abladen nicht in Rechnung gestellt bekommen und fehlende Schrauben sofort nachgeliefert bekommen. Der Kundenservice (und auch der Fahrer) waren immer höflich und haben bei Unklarheiten nachgefragt und beraten. Alles in allen bin ich zufrieden, Danke Schwedenbleche.de.

Und wenn ich meine Helfer teuer bezahlen muß, ist das PV-Projekt noch immer nicht in Gefahr.
Da ist sorgar noch für 350 € eine neue Regenrinne machbar und sinnvoll.

Brauche ich nur noch einen regenfreien Tag, ein Gerüst und ein paar Helfer.

Der erste Termin ist ins Wasser gefallen.......
Das ließ noch Gelegenheit für ein paar Vorbereitungen. Bis auf 2 Schrauben pro Platte wurden alle Schrauben entfernt. Die neue Regenrinne wurde installiert. Altes Ortgangholz wurde entfernt und durch Douglasienholz ersetzt und mit Plasteschindeln in Schieferoptik beplankt.

Aber dann:

ein Samstag ab 10 Uhr, 3 Helfer und ein Hubsteiger für 300€ Miete:
in 1,5 h altes (halbes) Dach abgedeckt, schneller als gedacht!
Meine Helfer haben sich aber auch ins Zeug gelegt, Danke, Danke Danke!

Hubsteiger                                                                nacktes Dach



da unten liegt das alte Dach                                                 und da das neue Dach:



und in weiteren 4 Stunden sah das dann so aus:




Ich brauchte dann noch 4 Tage (alleine) um alle Schrauben und Bleche zu insallieren

Somit sind alle Vorbereitungen für die Installation der PV-Anlage abgeschlossen.
Natürlich wurde das Gerüst wieder abgebaut und später neu aufgebaut für die PV- Anlage, damit es keine Probleme bei der Zuordnung der Entstehungskosten für die PV- Anlage gibt....................


PV- Anlage

Ach ja Vorbereitung:
Das Gerüst muste ich ja bei allen Angeboten  selbst beauftragen.
Von 1.100 bis 2.800 Euro für 80 qm und 4 Wochen Stellzeit war alles dabei. Für letzteren Preis hätte ich auch ein gebrauchtes Gerüst kaufen können.

Aber wie erwähnt, die Empfehlung des Solarbauers ersparte mir einiges an Kosten.

09.05.- 10.05.2016

Mit einer Woche Verzögerung:
Lieferung der PV-Anlage und Aufbau

Da stehen die Module auf dem Gerüst                     und da gehören sie hin




von oben, die Nordseite des Daches kommt später dran,             und hier ist noch Platz für 20 qm Dachluftkolli



Am 2. Tag Anschluß neuer Hausanschluß und Vorbereitung für neuen Zählerplatz, Anschluß Wechselrichter und Test der Anlage (4 kW wurden bei leicht verschleierten Himmel gemessen).
Auch ein SMA Sunny Home Manager und Energy Meter wurden geordert, damit mit den richtigen Beobachtungen das Verbraucherverhalten an die Sonne angepasst werden kann.
Eigentlich könnte die Anlage ans Netz, muß aber vom Netzbetreiber noch abgenommen werden und der neue elektronische Zähler (der Eigenverbrauch, Einspeisung und Verbrauch messen kann) installiert werden.



Der alte Anschluß konnte so nicht bleiben, das sehe ich ein:



23.05.2016
jetzt warte ich auf den Netzbetreiber, damit die Anlage ans Netz kann....
Bei meinem Schwiegervater und seinen Nachbarn war das in 2 Tagen erledigt.
Allerdings haben die auch einen anderen Netzbetreiber.
Leider hat der Netzbetreiber vom Gesetzgeber 8 Wochen Zeit bekommen (bis Juli ?!). Und wir haben noch einen Feiertag am Donnerstag. Ich rechne nicht mit dieser Woche.

Ich habe nun schon mal einen Großteil der Rechnung für den Solarteur bezahlt, der Rest wird nach Anschluß beglichen, so wie es vereinbart war. Ich bin soweit mit meinem Solarbauer zufrieden: gute Beratung, keine Vorauskasse, schnelle und saubere Installation, verfügbar per Mail und Telefon wenn Fragen auftauchen.

24.05.2016
Heute kam die AO- Nummer der Bundesnetzagentur per Post.
Ohne die gibts keine Einspeisevergütung. 

09.06.2016
4 Wochen sind rum. Kein Anschluß bisher, keine Info. Daumen nach unten!
Im Internet habe ich Einträge aus 2013 gefunden, das die OVAG (mein örtlicher Netzbetreiber) sich gerne Zeit, meist 6 Wochen, läst. Das scheint auch bei mir der Fall zu sein.
Nun ja, der Gesetzgeber gibt 8 Wochen Zeit für den "unverzüglichen" Anschluß. Irgendwo kann ich auch verstehen, das ein Unternehmen nur ungern auf mich, den abhängige Stromkunden, verzichtet.
Sorry, ich kann mir den Vergleich nicht verkneifen:  Ein Dealer lässt schließlich seine "Kunden" auch nicht einfach so vom Haken.

Unterm Strich wird er von mir nicht mehr 1100 € im Jahr bekommen sondern nur noch 150 € + 110€ Steuern.
Aber ich laß mich nicht ärgern, einen Notfallplan habe ich schon.
Wenn ersichtlich wird, das die 8 Wochen nicht gehalten werden, bleibt mir, per einstweiliger Verfügung auf Anschluss der Solaranlage (§ 59 Einstweiliger Rechtsschutz EEG 2012) den Anschluß zu erzwingen und über die 8 Wochen hinaus den entgangenen Gewinn einzuklagen. Und das werde ich dann auch tun. Mal schauen, ich spekuliere mit meinem Anschluß auf Ende Juni.....

Auch ja, mein neues, halbes Dach: ist dicht und hält die diesjährigen andauernden Gewitter- und Starkregenfälle aus. Ich hoffe nicht, das die derzeit gehäuften Gewittertornados mein Dach auch noch testen...

15.06.2016
Wahnsinn! Habe eben die Nachricht meines Solateurs erhalten, das am 21.6. der Termin für den Anschluß steht. Somit bestätigt sich auch bei mir die Erfahrung der anderen PV- Anlagenbetreiber mit der OVAG, das ein Anschluß mal so prinzipiell 6 Wochen dauert. Schade das es so lange dauert, aber im gesetzlichen Rahmen.
Auch das Finanzamt muß solange warten, da erst nach Anschluß die Bestätigung der OVAG und die vollständige Rechnung des Solateurs vorliegt. Eigentlich sollte bis 13.6. alles vorliegen, was solls....

21.06.2016
10:30 war angekündigt, 10:15 stand der Elektriker von der OVAG und meines Solarbauers vor der Tür.
Ich muß heute noch spätestens 11:30 weg, ob das klappt?
Nach 45 min war die Solaranlage "online" (el. Anlage geprüft, alter Zähler raus) und der OVAG-Elektriker verabschiedet sich. Mein Solateur hat noch ein bisschen erklärt und die Anlage ins Portal gestellt. Jetzt kann ich (und er auch) die Anlage überwachen.
Ursprünglich wollten wir uns einen Geschirrspüler von Miele mit Home- Anbindung kaufen. Offenbar funktioniert das eher schlecht. Und der Preis.....Es ist wohl sinnvoller auf eine Zeitschaltuhr im Gerät zu achten, Waschmaschiene und Geschirrspüler (zeitversetzt) mittags anlaufen zu lassen und so die höchsten Erträge der PV für den Eigenverbrauch abzugreifen. Und so machen wir es.

Und so sieht das im Portal aus:





Schön zu sehen, mein "Grundrauschen", also Stand-By, Kühlschrank, Gefriertruhe, Wecker, Heizung usw (ca 20 Geräte) sind so zwischen 100 und 300 Watt. Das war vorher nicht erkennbar. Bei einer Balkonsolaranlage wäre das also der Wert, den man installieren sollte.
Die Spitzen sind 2 x Waschmaschiene, Geschirrspüler und Herd und wurden fast vollständig durch die PV-Anlage abgedeckt. Wow..... Jetzt bin ich auf den Rest des Jahres gespannt.

Max. Erzeugung zur Zeit ( Sommersonnenwende) sind trotz 6,2 kWp Solarmodule nur 4,6 kW. Kurz nach dem Abschneiden/ Wirkleistungsbegrenzung. Ich denke das liegt an den Temperaturen, je höher diese, desto schlechter der Ertrag der Module (beste Leistung bei sehr kalten Temperaturen). Auch im Portal zu sehen, die anderen Anlagen  liegen ähnlich, also bin ich beruhigt. Ein Blick im Nachhinein ins Datenblatt zeigt, das max 4,6 kW aus den Wechselrichter kommen. Das soll ja auch so sein, wegen der 70% - Regel, also alles gut.


Jetzt ist der Endbetrag für den Solateur fällig und die Rechnung für den OVAG- Elektriker. Dann war's das mit der Investition, genug Geld ausgegeben......
Nun muß ich mich um die Steuer kümmern und die Solarversicherung abschließen.



Jetz bin ich mal auf das Jahresende gespannt, stimmt meine Vorrausberechnung ungefähr?
Ich sollte ca 800 € weniger für Strom pro Jahr ausgeben und die Investition von 10,5 T€ Netto/ 13 T€ Brutto (die Mehrwertsteuer kriege ich ja wieder) in  13 Jahren wieder rein haben, ohne Inflation, sonst eher!

25.07.2016
Meine neue Steuernummer ist da, jetzt kann ich dem Netzbetreiber sein Formular zwecks Vergütung zurückschicken und die Umsatzsteuervoranmeldung machen.

Die Rechnung des Netzbetreibers für den Anschluß lag nun bei 129 €.

Ich habe mich nun doch entschlossen, einen Steuerberater auf zu suchen und mir bei der Umsatzsteuer zu helfen, auch wenn der mich einen Teil des Gewinns kostet. Ich brauche ihn für die Einkommenssteuererklärung ohnehin....
Und siehe da, auf der wichtigsten Rechnung, der des Solarbauers, fehlte noch etwas. Alles steht drauf: Firma und deren Steuernummer, Empfänger, was wurde geliefert, Brutto/ Netto. Das Lieferdatum/ Lieferzeitraum der Anlage steht aber nicht drauf, will aber das Finanzamt haben, sonst gibt es keine Mehrwertsteuer erstattet.
Der Sachbearbeiter der OVAG konnte meine an die Bundesnetzagentur gemeldetes Erstinbetriebnahmedatum 10.05.16 nicht nachvollziehen und wollte doch, das ich das Datum bei der Bundesnetzagentur und wo sonst ich das noch gemeldet habe, ändere. Ich kann nix für die 6 Wochen Verzögerung der OVAG und habe in meiner Antwort daruf verwiesen: http://www.photovoltaik.org/wissen/inbetriebnahmezeitpunkt. Mal schauen was zurückkommt.
Ich habe jetzt für das Finanzamt, Versicherung, Netzbetreiber und Bundesnetzagentur Formulare mit ähnlichen Inhalts ausgefüllt und per Post hingeschickt, im 21 Jahrhundert, wo sogar die Steuereklärung elektronisch erfolgt. *Kopfschüttel*

Aber die Anlage produziert trotz durchwachsenen Wetters prima:
Wir verbrauchen jetzt schon weniger Strom und wenn die Vergütung kommt wird noch mal gespart!
Stop, wir verbrauchen nicht weniger Strom sondern wir beziehen (jetzt im Sommer) 1/3 weniger aus dem Netz, verbrauchen unseren eigenen Strom und verkaufen mehr als doppelt so viel, wie wir selbst verbrauchen.



12.01.2017
So, ein Zwischenstand für das Jahr 2016.
Am Erstinbetriebnahmedatum musste ich nix ändern, ich hatte also Recht. Die OVAG hat nix mehr dazu gesagt und alle Abschläge ausgewiesen und gezahlt.
Die entgültige Bilanz (EEG-Umlage, Steuer hin und her -Verechnung, sonst. Ausgaben) fehlt noch, aber die Energiewerte sind schon auswertbar dank Home Manager.

Hier Verbrauch (Netzbezug und Eigenversorgung)  und Erzeugung (Einspeisung und Eigenverbrauch):
 
Erwartung und tatsächliche Erzeugung:
 

 vorläufige Bilanz:


vorläufiges Fazit:
der Abschluß mit genauen Zahlen wird noch nachgeliefert...

- im Winter wird mehr Strom verbraucht, keine Überraschung
- die Prognose meines Solarbauers (graue Balken) ist untertrieben, die jährliche Prognosse von 5.300 kWh Erzeugung sind durchaus realistisch (eher untertrieben) und taugen für eine solide betriebswirtschaftliche Analyse --> schön!
- die Monate Okt.- Dez. waren wirklich solar schwach, kann ich durch Luftkolli bestätigen
- tatsächlich habe ich 20 % Eigenversorgung aus der Gesamtproduktion erreicht, nicht die überall zu Grunde gelegten 30 % --> Aufpassen bei den Verkaufsprognosen!
- somit sind ca 80 % der erzeugten Leistung eingespeist worden
- 40% meines eigenen Verbrauches habe ich solar erzeugt --> toll!
- wenn ich unter 3.300 kWh JahresVerbrauch bleibe ( 6240 Wp - Anlage mit max 4400 W Wirkleistungsbegrenzung des Wechselrichters, ohne Stromspeicher ), kostet der Strom mich nix
- bei 29 statt 27 Cent /kWh werde ich 11 € nachzahlen statt 28 € rückerstattet zu bekommen
- meine erste Kalkulation (siehe oben, Vorbereitung) war ganz gut drann
- in ca.13 Jahren ist die Anlage incl. aller Kosten bezahlt!
- Mein Abschlag an die OVAG für den Stromverbrauch wurde monatlich von 84 € auf 52 € gesenkt
- hätte ich einen Wechselrichter mit 6 kW und einstelbarer Wirkleistung per Rundfunksteuerempfänger statt der 5kW nehmen sollen?
Wechselrichter 6 kW kostet mind. 300€ mehr (ohne die zusätzlichen Installationskosten und ohne Berücksichtigung des Rundfunksteuerempfängers) und ist ein Tri-Wechselrichter (mehr Installationsaufwand und höhere Kosten!).  Mal fix überschlagen: 300 € Mehrkosten / 14 € Mehrgewinn (siehe Vorbereitung Nachtrag 21.04.17)  = mind. 21 Jahre bis der Mehraufwand wieder drinn ist, 28 Jahre bei 400€ Mehrkosten
 --> Antwort nö, nö nö !  Der Solateur hat alles richtig gemacht.

- !!!es lohnt sich!!! wenn die Anlage mind. 13 Jahre durchhält......

 



1 Kommentar:

  1. Vielen Dank, dass Sie dieses erstaunliche Wissen mit uns teilen. Diese Seite ist fantastisch. Ich finde immer großes Wissen daraus. Photovoltaik montage

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